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SCHLAFAPNOE

Unbemerkt gefährlich - warum nächtliche Atemaussetzer nicht harmlos sind

Jeder erlebt Phasen, in denen Lärm, Stress oder Sorgen den Schlaf stören und am nächsten Tag Erschöpfung hinterlassen. Doch was, wenn die Nächte scheinbar ausreichend lang sind und man sich dennoch wie gerädert fühlt? Genau das passiert vielen Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA): Während des Schlafens kommt es unbemerkt zu Atemaussetzern und eingeschränkter Luftzufuhr, wodurch der Körper nicht genügend Sauerstoff erhält. Diese Störungen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und das Risiko für verschiedene Erkrankungen steigern.

Typische Symptome von Schlafapnoe

Menschen mit Schlafapnoe schnarchen oft sehr laut und haben während der Nacht eine unregelmäßige Atmung. Neben flacher Atmung (Hypopnoe) treten wiederholte Atemaussetzer (Apnoen) auf, die länger als zehn Sekunden andauern. Während gelegentliches Schnarchen harmlos ist, wird es problematisch, wenn Atempausen hinzukommen.
 

Anzeichen einer Schlafapnoe können sein:

  • Anhaltende Tagesmüdigkeit

  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme

  • Nächtliches Schwitzen und häufiger Harndrang

  • Plötzliches Erwachen mit Herzrasen oder Luftnot

  • Trockener Mund beim Aufwachen

  • Kopfschmerzen am Morgen

  • Potenzstörungen

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Ursachen & Risikofaktoren von Schlafapnoe

Schlafapnoe entsteht, wenn die Muskulatur der oberen Atemwege erschlafft. Dies führt dazu, dass sich der Rachenraum verengt oder komplett blockiert. Infolgedessen entstehen Schnarchgeräusche beim Ein- und Ausatmen.
 

Während der Atempausen wird der Körper unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Gleichzeitig sinken Puls und Blutdruck, bis das Atemzentrum im Gehirn Alarm schlägt und einen Weckreiz auslöst. Diese kurzen Wachreaktionen, sogenannte „Arousals“, unterbrechen den Schlaf immer wieder und verhindern, dass der Körper in die wichtigen Tiefschlafphasen gelangt.
 

Risikofaktoren für eine Schlafapnoe sind unter anderem:

  • Übergewicht: Fettablagerungen im Halsbereich können die Atemwege zusätzlich verengen.

  • Anatomische Besonderheiten: Vergrößerte Mandeln, ein kleiner Unterkiefer, eine ungünstige Zungenlage oder ein langes Gaumensegel können die Atmung beeinträchtigen.

  • Beeinträchtigte Nasenatmung: Eine verstopfte oder verengte Nase kann Atemstörungen verstärken.

  • Alkoholkonsum & Beruhigungsmittel: Diese Substanzen entspannen die Atemmuskulatur und können die Symptome verschlimmern.

  • Schlafposition: Besonders das Schlafen in Rückenlage kann Schnarchen und Atemaussetzer begünstigen.

  • Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für eine Schlafapnoe.

Wie häufig tritt Schlafapnoe auf?

Schätzungsweise leiden etwa 5 % der Männer und 3 % der Frauen unter einer obstruktiven Schlafapnoe.

Folgen von Schlafapnoe

Eine unbehandelte Schlafapnoe führt oft zu dauerhafter Erschöpfung und beeinträchtigt das allgemeine Wohlbefinden. Der gestörte Schlaf kann zudem das Risiko für Depressionen erhöhen.

Langfristig begünstigt Schlafapnoe ernsthafte gesundheitliche Probleme wie:

  • Bluthochdruck

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Erhöhte Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall

  • Herzrhythmusstörungen

Nicht jede Atemstörung führt jedoch automatisch zu gesundheitlichen Schäden. Gelegentliche, kurze Atemaussetzer ohne Tagesmüdigkeit sind meist unbedenklich. Bestehen jedoch anhaltende Beschwerden, ist eine ärztliche Abklärung ratsam.

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Wie wird Schlafapnoe diagnostiziert?

Bei Verdacht auf Schlafapnoe erfolgt zunächst eine ausführliche Anamnese, in der Ärzte nach Beschwerden und individuellen Risikofaktoren fragen. Anschließend kann eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden.
 

In vielen Fällen wird eine ambulante Schlafdiagnostik empfohlen. Mit einem tragbaren Messgerät kann die Atmung, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Schnarchgeräusche und Körperlage über Nacht analysiert werden. Zeigen sich dabei Auffälligkeiten, kann eine weiterführende Untersuchung im Schlaflabor notwendig sein.
 

Dort wird der Schlaf mit modernen Aufzeichnungsmethoden überwacht, um Atemstörungen, Schlafphasen und deren Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System zu analysieren.

Behandlungsmöglichkeiten bei Schlafapnoe

Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Schlafapnoe. Mögliche Maßnahmen sind:

  • Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht kann eine Gewichtsabnahme die Symptome deutlich verbessern.

  • Lagerungshilfen: Spezielle Kissen oder Westen können helfen, eine ungünstige Schlafposition zu vermeiden.

  • Unterkieferschienen: Diese Zahnschienen halten die Atemwege offen und können milde Formen der Schlafapnoe lindern.

  • CPAP-Therapie: Die effektivste Behandlung bei schwerer Schlafapnoe. Dabei trägt der Patient eine Atemmaske, die mit einem Gerät verbunden ist, das leichten Überdruck erzeugt und die Atemwege offen hält.

  • Chirurgische Eingriffe: In manchen Fällen kann eine Operation helfen, anatomische Engstellen zu beseitigen.
     

Die CPAP-Therapie wird von vielen Betroffenen als ungewohnt empfunden, ist jedoch nachweislich die wirkungsvollste Methode, um Atemaussetzer zu reduzieren und die Schlafqualität zu verbessern.

Schlafapnoe und Alltag

Unbehandelte Schlafapnoe kann den Alltag erheblich beeinträchtigen. Betroffene fühlen sich oft antriebslos und erschöpft. Zudem kann es zu plötzlichem Sekundenschlaf kommen – besonders gefährlich beim Autofahren.
 

Auch die Partnerschaft kann leiden, wenn lautes Schnarchen den Schlaf des Partners stört. Atemaussetzer können zudem beängstigend wirken.

Wer eine CPAP-Therapie beginnt, benötigt oft eine Eingewöhnungszeit. Schulungsprogramme können dabei helfen, sich an die Behandlung zu gewöhnen und die Vorteile für die Lebensqualität voll auszuschöpfen.

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