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Schnarchen – wenn jede Nacht zur Geräuschkulisse wird

Schnarchen – was hilft wirklich?

Es ist lästig, kann dem Schlafpartner die letzten Nerven rauben und belastend für den Betroffenen sein – Schnarchen ist ein weit verbreitetes Phänomen, das Menschen aller Altersgruppen betreffen kann. Studien zufolge schnarchen etwa 40–60 % der erwachsenen Bevölkerung gelegentlich und rund 20–30 % regelmäßig. Die Ursachen für Schnarchen sind vielfältig. Gelegentliches Schnarchen ist meist harmlos. Häufiges oder besonders lautes Schnarchen kann jedoch auf eine Schlafapnoe hinweisen – eine ernstzunehmende Erkrankung.

Was ist Schnarchen?

Schnarchen ist ein akustisches Phänomen, das bei der Atmung an Engstellen des oberen Atemwegs entsteht. Im Schlaf nimmt die Muskelspannung ab, und die oberen Atemwege verengen sich, sodass der Luftzug das Weichgewebe des oberen Atemwegs zum Vibrieren bringen kann. Beim Einatmen flattern so etwa weicher Gaumen und Zäpfchen. Es entsteht ein röchelnder, rasselnder oder knatternder Laut. In der Medizin unterscheidet man zwischen Schnarchen als eigenständigem Phänomen (primäres Schnarchen) und Schnarchen als Folge bzw. Symptom einer Erkrankung. Das Schnarchen selbst ist nicht als eigenständige Erkrankung klassifiziert. In vielen Fällen mindert primäres Schnarchen zwar die Schlafqualität des Partners, führt aber nicht zu Sauerstoffabfällen oder Schlafstörungen des Betroffenen. Anders verhält es sich, wenn das Schnarchen mit Atempausen einhergeht. Dann kann es sich um eine Schlafstörung handeln und mitunter auf eine ernstzunehmende Erkrankung hinweisen.

Gemeinsam Schlafen

Warum schnarchen wir?

Die Ursachen für Schnarchen sind vielfältig. Es kann genetische Ursachen haben, ist aber meist multifaktoriell bedingt. Die Veranlagung zum Schnarchen kann in gewissem Maße erblich sein, vor allem, wenn bestimmte anatomische Merkmale, die das Schnarchen begünstigen, familiär gehäuft auftreten – wie zum Beispiel nasale Obstruktionen, vergrößerte Mandeln oder Polypen. Hinzu kommt, dass mit zunehmendem Alter die Rachenmuskulatur verstärkt erschlafft. Aber auch Lebensstil, Geschlecht, Alter, Übergewicht, Schlafposition sowie Alkohol- und Nikotinkonsum spielen bei der Entstehung des Schnarchens eine große Rolle. Mit zunehmendem Alter tritt das Phänomen vermehrt auf. Männer schnarchen häufiger als Frauen.

Symptome & Warnsignale

Wird Schnarchen zum Problem, hat es in der Regel eine soziale Komponente. Betroffen ist also meist nicht nur die schnarchende Person, sondern (im Zuge der Geräuschbelästigung) auch deren Partner oder Angehörige. Gelegentliches, gleichbleibendes Schnarchen hat keine direkten gesundheitlichen Folgen für den Betroffenen, kann aber die Schlafqualität mindern, Beziehungen belasten und die Lebensqualität zum Teil erheblich einschränken. Tagesmüdigkeit, Gereiztheit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten sowie morgendliche Mundtrockenheit und Heiserkeit können auftreten.

 

Ein Warnsignal kann jedoch häufiges, unregelmäßiges oder besonders lautes Schnarchen sein. In diesem Fall sollte eine Schlafapnoe ausgeschlossen werden – eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der es während des Schlafs wiederholt zu Atemaussetzern kommt. Unbehandelt kann dies zu gefährlicher Tagesschläfrigkeit, Gedächtnisproblemen und langfristig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen führen.

Man Sleeping
Diagnostik bequem zu Hause

Unser Schlafmedizinisches Zentrum bietet eine umfassende Diagnostik an – von der körperlichen Untersuchung bis zur modernen Schlafdiagnostik.

Wir setzen dabei eine Positions- und Schnarch-Polygraphie ein: Ein kabelloses Mikrofon registriert das Geräusch, ein Bewegungssensor Ihre Schlaflage. Voraus geht die eingehende körperliche Untersuchung (z. B. Nase, Rachen, Kiefer) sowie die Erhebung der medizinischen Vorgeschichte, der Schlafanamnese und die Befragung auch des Partners bzw. der Partnerin.

In unserem Schlafmedizinischen Zentrum Köln Bonn beraten wir Sie in unserer Sprechstunde gerne in einem persönlichen Gespräch.

Was empfehlen Ärzte gegen Schnarchen?

Eine wirksame Behandlung des Schnarchens setzt eine umfassende diagnostische Erfassung des Problems voraus – insbesondere den Ausschluss einer Schlafapnoe. Je nach Ursache entwickeln wir gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Behandlungskonzept, das neben konservativen auch operative Maßnahmen vorsehen kann. Dazu zählen:
 

Konservative Therapien

  • Reduktion des Körpergewichts: Es ist bekannt, dass eine Reduktion des Body-Mass-Index bei Patienten mit Schlafapnoe zu einer Verminderung des Schnarchens führt – vor allem bei Patienten mit Übergewicht bzw. Adipositas. Daher ist diese Maßnahme bei allen Schnarchenden zu empfehlen.

  • Unterkieferschienen: Sie halten den Unterkiefer vorn und verhindern so das Zurückfallen des Zungengrunds.

  • Lagerungshilfen: Spezielle Kissen oder Westen verhindern die Rückenlage.

  • Nasenspreizer (Nasendilatoren): Können bei nasal bedingtem Schnarchen positive Effekte haben.

  • Abschwellende Nasentropfen oder -sprays: Können eine kurzfristige Verbesserung des Schnarchens bei nasal bedingtem Schnarchen bewirken. Sie eignen sich jedoch nicht zur Dauertherapie, da sie die Nasenschleimhaut bei längerfristigem Gebrauch schädigen.


Operative Therapien

  • Radiofrequenz- bzw. Lasertherapie am Gaumensegel: Dient der Straffung des Gaumensegels und soll Vibrationen verringern.

  • Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP): Entfernung oder Straffung von Gaumensegel und Zäpfchen.

  • Entfernung von Nasenpolypen oder Korrektur einer Nasenscheidewandverkrümmung: Nur bei Nasenatmungsbehinderung.

  • Laser-Nasenmuschel-Reduktion: Zur Verbesserung der Nasenatmung.

  • Verkleinerung vergrößerter Mandeln oder Rachenmandeln (Adenotomie/Tonsillektomie)

Was hilft gegen Schnarchen?

Es gibt wirksame Behandlungsmethoden des Schnarchens – sowohl konservative als auch operative –, die nach entsprechender Diagnostik isoliert oder kombiniert die Schlafqualität von Betroffenen deutlich verbessern können. Daneben gibt es hilfreiche Maßnahmen, die jeder selbst anwenden kann und die zum Teil die Erfolgschancen z. B. von operativen Therapien erhöhen. Als hilfreich haben sich folgende Maßnahmen erwiesen:

 

  • Gewichtsreduktion: Übergewicht ist einer der größten Risikofaktoren des Schnarchens. Schon 5 kg Gewichtsverlust senken die Schnarchlautstärke um durchschnittlich 3 dB.

  • Rauchen einstellen: Nikotinverzicht kann die Atemwege entlasten. Rauchen reizt die Schleimhäute in Nase, Rachen und oberen Atemwegen.

  • Alkoholkonsum einschränken: Alkohol vor dem Schlafengehen entspannt die Muskulatur zusätzlich. Die oberen Atemwege verengen sich, der lokale Luftzug sowie die Vibrationen verstärken sich, und das Schnarchen wird lauter.

  • Schlaf- und Beruhigungsmittel meiden: Schlaf- und Beruhigungsmittel können zwar helfen, in den Schlaf zu finden, führen aber meist nicht zu einer Verbesserung der Schlafqualität. Außerdem können sie – ähnlich wie Alkohol – die Muskelspannung herabsetzen und das Schnarchen verstärken.

  • Seitenschläferkissen: Die Rückenlage kann das Schnarchen begünstigen. Menschen, die die Seitenlage aus Gründen der Unbequemlichkeit meiden, können Seitenschläferkissen nutzen. Diese speziellen Kissen können Schultern und Nacken entlasten und helfen, die Seitenlage beizubehalten.

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